Montag, 11. Juni 2012

Endlich durch Kansas


Nachtrag: Ich nehme alles zurück, was ich über den Ellis Campground geschrieben habe und was irgendwie positiv erscheinen könnte. Es ist ein Ort des Grauens !! Mitten durch den Ort und damit keine 100 m vom Platz entfernt verläuft die Bahnstrecke von Kansas City nach Denver. Wer schon einmal in den USA war, weiß, was das bedeutet. Dass die Erde bei den endlos langen Güterzügen leicht bebt, wäre ja noch zu ertragen. Viel schlimmer sind die ständigen durchdringenden Fanfarenstöße der Lokomotive, die man meilenweit hört. Den ganzen Nachmittag und Abend war Ruhe, aber zwischen Mitternacht und fünf Uhr kommen mehrere Züge, dann wieder nichts bis neun Uhr.

Ich bin zwei Tage zu früh für mein Airport-Date. Aber es läuft natürlich nur deshalb so gut, weil ich diese zwei Tage für unvorhergesehene Probleme in Reserve habe. Erst um 10 Uhr fahre ich weiter. Der Himmel ist blau, aber es ist sehr stürmisch. Der Sturm wird immer schlimmer, und auf fast 100 Meilen ist der böige Seitenwind so stark, dass ich von den gewohnten 60 auf unter 50 Meilen pro Stunde heruntergehe und trotzdem größte Mühe habe, den Wagen auf der Straße zu halten. In der typischen Kansas-Landschaft – rundum flach und öde bis zum Horizont – gibt es auch nichts, was den Wind bremsen könnte. Die schlimmste Fahrt, an die ich mich erinnern kann. Wohl eher zufällig wird der Wind in der Nähe der Grenze zu Colorado endlich wieder etwas schwächer.

Schon nach dreieinhalb Stunden gehe ich auf einen campground in Colorado, 130 Meilen vor Denver, weil er ein gutes Wlan hat und ich so den Rest des Tages besser verbringen kann als allein in einem State Park.

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