Nachtrag:
Ich nehme alles zurück, was ich über den Ellis Campground
geschrieben habe und was irgendwie positiv erscheinen könnte. Es ist
ein Ort des Grauens !! Mitten durch den Ort und damit keine 100 m vom
Platz entfernt verläuft die Bahnstrecke von Kansas City nach Denver.
Wer schon einmal in den USA war, weiß, was das bedeutet. Dass die
Erde bei den endlos langen Güterzügen leicht bebt, wäre ja noch zu
ertragen. Viel schlimmer sind die ständigen durchdringenden
Fanfarenstöße der Lokomotive, die man meilenweit hört. Den ganzen
Nachmittag und Abend war Ruhe, aber zwischen Mitternacht und fünf
Uhr kommen mehrere Züge, dann wieder nichts bis neun Uhr.
Ich
bin zwei Tage zu früh für mein Airport-Date. Aber es läuft
natürlich nur deshalb so gut, weil ich diese zwei Tage für
unvorhergesehene Probleme in Reserve habe. Erst um 10 Uhr fahre ich
weiter. Der Himmel ist blau, aber es ist sehr stürmisch. Der Sturm
wird immer schlimmer, und auf fast 100 Meilen ist der böige
Seitenwind so stark, dass ich von den gewohnten 60 auf unter 50
Meilen pro Stunde heruntergehe und trotzdem größte Mühe habe, den
Wagen auf der Straße zu halten. In der typischen Kansas-Landschaft –
rundum flach und öde bis zum Horizont – gibt es auch nichts, was
den Wind bremsen könnte. Die schlimmste Fahrt, an die ich mich
erinnern kann. Wohl eher zufällig wird der Wind in der Nähe der
Grenze zu Colorado endlich wieder etwas schwächer.
Schon
nach dreieinhalb Stunden gehe ich auf einen campground in Colorado,
130 Meilen vor Denver, weil er ein gutes Wlan hat und ich so den Rest
des Tages besser verbringen kann als allein in einem State Park.
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