Sonntag, 29. Mai 2011

Kas

Am Samstagabend ist die Musik von nebenan völlig unerwartet leise, zwar zu hören, aber nicht sehr störend. Warum bloß so ein Unterschied?

Am Sonntag, 29.05., regnet es erstmal bis 9.30 Uhr. Danach entschließen wir uns zur Weiterfahrt. Unser Ziel ist heute Kas, nur 115 km weiter. Unterwegs achten wir bei den vielen Tankstellen auf den Dieselpreis, überall um die 3,60 TL (1,62 Euro). Endlich kommt eine mit 1,54 Euro und wir tanken (das kann man überall mit Kreditkarte zahlen).

In Kas gehen wir auf Kas Camping, ein ziemlich kleiner und enger, aber wunderschön auf Terrassen direkt über dem Meer gelegener Platz. Wir haben Glück und ergattern den letzten von zwei Stellplätzen, die groß genug für unser Wohnmobil sind. Von dort blicken wir schräg über die Bucht auf Kas. Und wer steht schon nebenan ? Unsere Nachbarn von ein paar Tagen vorher.

Dies ist erst der zweite Platz mit befriedigenden Sanitäranlagen, alles andere bisher war ausreichend bis ungenügend. Da sind die 35 TL (15,75 Euro) gut investiert. Und er hat Wlan, aber sehr instabil und langsam.

Kaum stehen wir, regnet es wieder für zwei Stunden. Danach gehen wir zu Fuß in zehn Minuten in Ort und Hafen. Sehr schön, wenn auch sehr touristisch; es gibt viele Hotels, aber keine großen. Da auch der Ort eher klein ist, ist das Ganze doch sehr gut erträglich.

Samstag, 28. Mai 2011

Nichts ist perfekt ...



Es hätte alles so schön sein können. Wir stehen auf Doga-Camping in Yaniklar, einem traumhaft unmittelbar am Strand gelegenen sehr kleinen Platz, mit netten Leuten aus Österreich nebenan, die Sonne scheint, aber der Wagen ist halb im Baumschatten, man hört nur die leichte Brandung.



Eigentlich ist es schon verdächtig schön – bis Freitagabend, 21 Uhr. Etwa 200 m nebenan ist ein Beach Club, und um Punkt 21 Uhr beginnt die Beschallung (das Wort Musik wäre irreführend). Der Club muss eine Anlage haben wie die Rolling Stones im Olympia-Stadion. Eigentlich hört bzw. fühlt man nur die Bässe, das Wohnmobil scheint zu vibrieren. Erst um 1.30 Uhr ist endlich Schluss.



Am Samstagmorgen (28.05.) denken wir nur noch an Flucht, aber seit 7 Uhr regnet es. Das bleibt auch bis 16 Uhr mit wenigen kurzen Pausen so, ein Gewitter nach dem anderen. Bei dem Wetter wollen wir nicht fahren und auch nirgendwo anders sein. Also bleiben wir hier, hier haben wir wenigstens Internet. So schreiben wir e-mails, sprechen über skype mit Deutschland und Wisconsin/USA, lesen usw. und sehen erwartungsvoll dem nächsten Abend entgegen.

Freitag, 27. Mai 2011

Weiter in Richtung Fethiye

Am 27.05. fahren wir weiter in Richtung Fethiye. Von der Hauptstraße aus machen wir einen kleinen Abstecher nach Köycegis am gleichnamigen See.


Eigentlich wollten wir nur durchfahren, aber es gefällt uns so gut, dass wir den Wagen abstellen und uns über zwei Stunden aufhalten.

Es muss hier wohl auch Tourismus geben, denn der Ort hat eine lange Seepromenade mit einigen Lokalen, aber dort ist es völlig ruhig.

Von einem Platz nah am Wasser geht die moderne Hauptstraße mit vielen Geschäften ab, aber das Interessante ist die Parallelstraße – Türkei pur, mit allen Sorten von kleinen Läden und Werkstätten.

Keine englischsprachigen Schilder, kein Tourist in Sicht, wunderbar.

Wir essen zwei hervorragende Döner Kebap; bei einer Konditorei können w ir nicht widerstehen und kaufen zwei kleine Törtchen.









Gegen 14 Uhr schauen wir uns einen ganz kleinen Campingplatz am Strand 13 km vor Fethiye an, Doga Camping.

Eigentlich wollten wir heute viel weiter kommen, aber keine Frage, hier müssen wir bleiben !! Wir stehen direkt am Strand, schon auf dem Sand zwischen Palmen und Eukalyptusbäumen.

Als wäre die tolle Lage nicht schon genug, gibt es auf dem Platz sogar Wlan !! (Deshalb ist dieser Bericht mal etwas ausführlicher, und es hat sogar mit einigen Bildern geklappt, wenn auch mit ein paar Layout-Problemen)





Kurzbesuch in Marmaris

Am 26.05. ist es leider den ganzen Tag bedeckt, aber 25 Grad warm. Nach längerer Überlegung wegen des Wetters fahren wir erst mittags mit dem Roller die 25 km nach Marmaris. Von oben hat man einen tollen Blick auf Stadt und Bucht, aber leider ist alles grau.



Und wieder mal sind wir in einer anderen Welt. An Hafen und Altstadt nur Läden und Lokale, jede Menge Touristen, meist Engländer. Wie soll das bloß einen Monat später aussehen. Vor den Lokalen und im großen überdachten Bazar viele englischsprachige Schilder und Preisschilder in Euro. Nach 1,5 Stunden reicht es wirklich und wir fahren gern zurück an unsere ruhige Bucht.

Kurz vor Marmaris

25.05. Bedeckter Himmel, später sogar ein paar Regentropfen; da fällt es nicht so schwer, nach drei Tagen abzufahren. Wir fahren um den See herum zurück zur Hauptstraße. Direkt hinter der Einmündung kaufen wir in der Verkaufsstelle der Olivenölfabrik eine Literflasche für 8 TL (3,60 Euro). In Milas,der nächsten Kleinstadt, machen wir im BIM-Supermarkt ein paar Einkäufe und finden eine Literflasche für 7,45; wir trösten uns damit, dass das Öl von der Fabrik sicher viel frischer ist.

Hinter Milas biegen wir ab in Richtung Bodrum und sind plötzlich auf der besten Straße, die wir bisher in der Türkei gefahren sind: vierspurig mit „Flüsterasphalt“. Aber schon weit vor Bodrum biegen wir links ab auf eine kleine Nebenstraße in Richtung Osten und lassen für eine ganze Weile Tourismus und Moderne weit hinter uns. Über Karaova schlagen wir uns durch bis Maziköy und kommen durch winzige Dörfer, später durch eine beeindruckende Gebirgslandschaft.

Leider endet die Straße in Maziköy am Strand. Auf dem letzten engen Stück bleiben wir stecken und müssen rd. 100 m um eine Kurve zurücksetzen. An einem kleinen Parkplatz können wir nur mit Mühe wenden und müssen sieben km zurück steil bergan bis zum Abzweig nach Ören.



Jetzt kommen rd. 20 km Marterstrecke bergauf und bergab mit mehr Schlaglöchern als Straße, teilweise nur im Schritttempo zu bewältigen. In Ören geht es geradeaus weiter nach Akyaka, erst an einem ausgetrockneten Flussbett entlang, dann wieder hoch in die Berge auf erneut miserabelster Straße. Etwa 18 km und mehr als eine halbe Stunde hinter Ören teilt sich die Straße, geradeaus geht es weiter nach Akyaka. Plötzlich wird nicht nur die Straße ganz erheblich besser. Es geht oberhalb des Meeres entlang, und es gibt tolle Ausblicke auf ein türkisblaues Meer, kleine Buchten etc. Die nächsten 25 km haben die Mühe gelohnt.


In Akyaka erreichen wir wieder die schnelle Hauptstraße und biegen kurz darauf nach Marmaris ab. Schon wieder eine vierspurige Flüsterstraße, krasser könnte der Gegensatz nicht sein.

Kurz vor Marmaris biegen wir wieder mal in eine Stichstraße zum Meer ab (12km). Erst ist es flach, dann geht es teilweise in engen Serpentinen über die Berge. Die letzten 800 m sind unbefestigt, mal wieder Kriechtempo, dann sehen wir tief unter uns Boncuk Camping liegen. Eigentlich ist der Platz nur für Kastenwagen oder kleine Wohnmobile geeignet, wir können uns nur mühsam an der Seite zwischen den Bäumen schräg in die erste Reihe quetschen. Aber das ist wirklich die erste Reihe. Mit Tisch und Stühlen stehen wir nicht mehr als zehn Meter vom Meer entfernt. Das Wasser ist glasklar, in der kleinen Bucht ist es völlig ruhig.







Montag, 23. Mai 2011

Wir haben ein Problem ...

Aber alles der Reihe nach. Vor zwei Tagen sind wir spätnachmittags, als es am Strand zu windig wurde, noch mit dem Roller nach Kusadasi gefahren. Hochhäuser, Hotels, so weit das Auge reicht. Ein Lokal neben dem anderen an der Strandfront, und schon jetzt im Mai jede Menge Touristen. Wie soll das in einem Monat aussehen. Natürlich sind wir selbst auch Touristen, aber so ein Massenbetrieb ist nichts für uns. Da reicht eine Runde mit dem Roller und wir flüchten.

Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Süden, zunächst nach Priene, aber von den dortigen Ruinen sind wir etwas enttäuscht.

Etwa eine Stunde später landen wir am Bafa-See (15 km lang, 5 km breit), rd. 160 km südlich von Izmir. Dem Text eines Reiseführers vertrauend, biegen wir hinter dem See in die schmale 9 km lange Sackgasse ein, die auf die Rückseite des Sees führt. Am Ende, im Dorf Herakleia/Kapikiri, finden wir einen tollen kleinen Campingplatz (15 TL, mit Strom 20). Wir stehen rd. 15 m über dem See direkt unterhalb der Terrasse des kleinen Lokals, zu dem der Platz gehört, mit einem herrlichen Blick nach Südwesten über den ganzen See. Da wir die einzigen Gäste sind, haben wir den besten Platz zwischen zwei Felsen etwas oberhalb der eigentlichen Campingwiese belegt. Genau passend ist es plötzlich 30 Grad heiß, und wir klettern mehrmals täglich die Felsen direkt neben dem Wohnmobil (auf dem Foto ganz rechts versteckt) hinunter, um im See zu schwimmen.

Und unser Problem ? Wir stehen nun schon zwei Tage hier und haben eigentlich keine Lust mehr, weiter zu fahren. Mal sehen.

P.S. Im Dorf gibt es ein Lokal mit WLAN für die Gäste, daher dieser Bericht.

Samstag, 21. Mai 2011

Ephesus

Heute gibt es zur Abwechslung mal Kultur. Schon kurz nach acht Uhr fahren wir mit dem Roller vom (komfortablen) Camping Dereli in Pamucak die 6 km nach Ephesus . Wie immer macht es Spaß, mit dem Roller kostenlos zu parken (Wohnmobile 10 TL = 4,50 Euro). Der Eintritt kostet 20 TL (9 Euro) pro Person.

Die ersten sind wir zwar nicht, aber es sind wohl erst wenige Touristenbusse angekommen. 90 Minuten lang laufen und klettern wir zwischen den doch recht beeindruckenden Ausgrabungen und

Rekonstruktionen der ehemaligen Hauptstadt der römischen Provinz Asia herum. Am Ende sind wir umzingelt von Dutzenden Busladungen, deren Führer jeweils in englisch, französisch, spanisch, italienisch, deutsch, japanisch und sogar brasilianisch Vorträge halten.


Anschließend fahren wir mit dem Roller die 3 km nach Selcuk . Dort stürzen wir uns in den riesigen Markt kaufen (wegen der geringen Transportkapazität) ein wenig und sehr preiswert Obst und Gemüse.


Und am Nachmittag: Strand. Unser Platz liegt direkt am Strand, und endlich ist das Wetter auch mal passend.


Ein paar Worte zu den Preisen: Wir sind erstaunt über das unerwartet hohe Preisniveau in den Supermärkten und anderen Läden. Diesel ist teurer als in Deutschland (meist um 1,56 Euro). Die Campingplätze haben offenbar so etwas wie einen Einheitspreis, egal ob primitiv (wie in Dikili) oder sehr komfortabel (wie der jetzige, Dereli in Pamucak), nämlich 30 TL (13,50 Euro). Andererseits war es auf dem Markt sehr billig, auch das Brot ist billig, und nach dem Marktbesuch haben wir schattig vor einem kleinen Lokal gesessen und für eine Cola und ein Wasser umgerechnet 1,10 Euro bezahlt.

Freitag, 20. Mai 2011

Der erste Ruhetag


Unser Campingplatz bei Dikili

Da einige Reiseberichte Troja als ziemlich enttäuschend beschreiben, lassen wir es aus (es kommen noch mehr als genug alte Steine). Schon am frühen Nachmittag fahren wir einen kleinen Campingplatz in Dikili auf Terrassen am Meer mit Blick auf die griechische Insel Lesbos an. Die Zufahrt ist eigentlich viel zu steil und eng für ein Wohnmobil. Wir sind die einzigen Gäste.

Am 19.5. ist Feiertag und wir legen ebenfalls einen Feier- und Ruhetag ein. Leider wird unser Plan, am Nachmittag mit dem Roller die vier km nach Dikili zu fahren, durch Gewitter und Regen ab 15 Uhr verhindert.

Heute, am 20.5., fahren wir nach zwei Stunden Einkäufen etc. in Dikili weiter. Jetzt stehen wir auf einem Campingplatz direkt am Meer in Pamucak, nahe bei Ephesos (kurz vor Kusadasi). Hier gibt es, leider nur direkt draußen vor einem Kiosk, endlich WLAN. Morgen wollen wir mit dem Roller nach Ephesus, und dann sehen wir weiter.